Mit der Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten sind auch die Masterminds des Silicon Valley in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Sie verfügen nicht nur über finanzielle Macht und politischen Einfluss, sondern vertreten eine als „Transhumanismus“ bezeichnete Philosophie, die dem Humanismus diametral entgegengesetzt ist. Sie reduziert das Spektrum der Humanität auf die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung und folgt einem technizistischen Menschenbild, das zunächst die Verschmelzung des Menschen mit digitalen Zusatzelementen und am Ende die Überwindung des biologischen Körpers zum Ziel hat. In den USA bereits dominante und und zunehmend auch bei uns populäre Denkweisen, wie sie in Ray Kurzweils „The Singularity is nearer“ oder in Marc Andreessens „Techno-Optimist Manifesto“ zum Ausdruck kommen, offenbaren eine Mischung aus technizistischem Machtwahn, Grandiosität und toxischer Männlichkeit.
Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Bauer
Vorlesung (öffentlich): 4 UE, Präsenzveranstaltung mit Zoom, TP/AP, alle