Info von Herrn Eissing:
DAP.AG.Traumdeutung.30.10.2024
Zum Ende der Seminarreihe Die Traumdeutung, S. Freud 1900 im WS 2023/24 wurde
deutlich, dass einige wesentlichen ”basics” behandelt und vermittelt werden konnten.
Ich erinnere dazu beispielhaft an die beiden Abende, die wir jeweils der Verdichtung und
der Verschiebung gewidmet haben, Begriffe, die in ihrer Relevanz nicht nur für den
Umgang mit Träumen sondern auch für den „sonstigen psychoanalytischen Alltag” im
Sinne von ”take every session as a dream” (Bion) sichtbarer wurden.
Ebenso deutlich wurde allerdings auch, dass es viele offen gebliebenen Fragen zur
Traumdeutung (und damit zum Deuten überhaupt) gab, wie auch ein gewisses Bedürfnis,
diesen Fragen weiter nachzugehen.
Daheraus entstand die von den Seminarteilnehmern angestossene Idee einer AG
Traumdeutung an der DAP.
Sinn und Zweck einer solchen AG könnte die systematische Erarbeitung bedeutsamer
psychoanalytischer Theorien zum Phänomen des Traumes in Bezug auf seinen
Ursprungsort (Freud) sein.
Freud hat unbestritten in seiner Traumdeutung von 1900 Basisbegriffe der
psychoanalytischen Theorie und Praxis eingeführt,
z. B. das Gegensatzpaar latent / manifest,
die Verdrängung oder
die Regression,
um nur drei dieser Begriffe einer langen Liste für unseren „psychoanalytischen Alltag”
praktikabler Items zu nennen, die bereits im Inhaltsverzeichnis der Traumdeutung zu
finden sind.
Wieweit Freuds Nachfolger mehr oder weniger auf den Gründungsvater Bezug genommen
und auf dieser Grundlage eigene Wege eines Umgangs mit Träumen gefunden haben,
könnte ein Forschungsziel der AG sein. Und dies unter dem Blickwinkel der praktischen
Relevanz für unser eigenes psychoanalytisches Denken und Tun:
Warum also Traumdeutung heute und auf welche Weise?
Ich biete die AG als ”work in progress” über einen längeren Zeitraum
semesterübergreifend an. Wir beginnen mit 2 Abende à 2 UE / Semester.
Als AG-Leiter halte ich mich bereit aus dem mir zur Verfügung stehenden Fundus zu
referieren, um eine Theoriediskussion einzuleiten, würde es allerdings bevorzugen, mich
auf eine moderierende Funktion zu konzentrieren, d. h., Referate durch die AG
Teilnehmer1 sind jederzeit willkommen, sind aber ausdrücklich keine Pflicht.
Im Sinne eines ausgewogenen Theorie-Praxis-Verhältnises sollte jedes Treffen die
Möglichkeit einer Exemplifizierung der erarbeiteten Theorien an mitgebrachten Patienten
Träumen der AG-Teilnehmer bieten.
Für den ersten Termin am 30. Okt. wird es ein Info mit einer vorläufigen Themenfolge
geben.
Fühlen Sie sich frei auch schon zu diesem Termin Träume aus laufenden Behandlungen
mitzubringen.
Für einen erstes Einstieg in das Thema schlage ich vor:
Beland, Hermann (1991) Nachwort zu Sigmund Freud, Die Traumdeutung (1900 [1991]),
Fischer (S. Freud im TB 10436), Frankfurt/Main.- (1994) Einleitung zu Sigmund Freud, Schriften über Träume und Traumdeutung, Fischer
(S. Freud im TB 10437), Frankfurt/Main.
Christoph Eissing
Christoph Eissing (Facharzt)
Seminar: 2 UE, Präsenzveranstaltung, TP/AP, alle